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Markgräfliches Opernhaus Bayreuth

Im 18. Jahrhundert entstand in der kleinen Residenzstadt Bayreuth mit nur 5000 Einwohnern ein Opernhaus, das an Größe und Pracht den berühmtesten Häusern seiner Zeit in nichts nachstand.
Das Markgräfliche Opernhaus ist die großartigste Schöpfung, die wir Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth zu verdanken haben. In nur vier Jahren Bauzeit wurde das Opernhaus ab 1744 nach Plänen von Joseph Saint-Pierre errichtet. Den Innenraum gestaltete Giuseppe Galli Bibiena, der wohl berühmteste Theaterarchitekt seiner Zeit. Er baute das Hoftheater, das zur Vermählung von Prinzessin Elisabeth Friederike Sophie und dem württembergischen Erbprinzen Herzog Carl Eugen 1748 feierlich eröffnet wurde. Die Einweihung galt als das prunkvollste Fest der Bayreuther Markgrafen-Zeit. Die Markgräfin war auch selbst auf musikalisch-literarischem Gebiet als Bühnenautorin, Komponistin und Schauspielerin tätig. Seit 1737 leitete sie die Hofoper.

Das Erscheinen des Markgrafenpaares in der Fürstenloge war so wichtig wie die Theateraufführung selbst.
Im Gesamteindruck des Innenraums nimmt die Fürstenloge eine herausragende Stellung ein. Die künstlerische Gestaltung der Loge zeigt, dass das Erscheinen des Markgrafenpaares genauso wichtig war wie die Theateraufführung selbst. Auch die übrige Raumdekoration mit den Ruhmesallegorien, die mit dem markgräflichen Wappen über dem Bühnenportal erscheinen, mit den lachenden Köpfen vor den Brüstungen der Ränge, mit den Blumengirlanden, die um die Säulen gewunden sind, all dies diente der Verherrlichung des Herrschers. Die Symbolik der Widmungsschrift über der Fürstenloge verweist darauf, dass das antike goldene Zeitalter in Bayern durch die Weisheit der Markgräfin und die Friedenspolitik des Markgrafen wiederauferstanden war. Aus diesem Grund hat Apollo mit den Musen Bayreuth zu seiner neuen Heimat erklärt. Der Augenblick seiner Ankunft ist auf dem Deckengemälde dargestellt.