Türen, Portale, Zimmerdecken und Betten sollen einst Holzeinlegearbeiten gewesen sein. Die Kachelöfen waren vielleicht sogar vergoldet. Vom alten Glanz hat sich nur wenig erhalten, architektonisch zählt Schloss Höchstädt jedoch zu den bedeutendsten Schlossbauten der Renaissance in Bayern.
Pfalzgraf Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg ließ 1589 bis 1603 an Stelle einer mittelalterlichen Burg ein Schloss errichten. Es war als Witwensitz für seine Gemahlin Anna gedacht, eine geborene Herzogin von Jülich, Kleve und Berg. An die Burg erinnert heute nurmehr der Staufische Bergfried. Er wurde um mehrere Geschoße erhöht und als Turm in die Vierflügelanlage mit ihren runden Ecktürmen einbezogen. Während der Bauzeit änderten sich die Pläne des Hofbaumeisters Sigmund Doctor. So sind die Treppentürme noch traditionelle Motive, während Raumdisposition und Stuckdecken modernen Tendenzen folgten. Die Ausmalung der Schlosskapelle belegt die Qualität der einstigen Ausstattung. Die Wand- und Deckengemälde des Hofmalers Mang Kilian bilden einen protestantischen, heilsgeschichtlichen Zyklus. An der Decke setzte sich der Maler kühn über architektonische Vorgaben hinweg.
Ein neues Burgmuseum wird 2004 eröffnen
Im Jahre 2004 jährt sich zum 300. Male die Schlacht von Höchstädt. Bis dahin soll die Sanierung des Schlosses abgeschlossen sein. Ein künftiges Schlossmuseum Höchstädt wird das Schwäbische Geschichtsmuseum mit wechselnden Ausstellungen, das Museum deutscher Fayencen und die Abteilung Schlacht von Höchstädt umfassen.