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Schloss Lustheim in Oberschleißheim

Anlässlich seiner Vermählung mit der österreichischen Kaisertochter Maria Antonia im Jahre 1685 beauftragte Kurfürst Max Emanuel den Architekten Henrico Zuccalli mit der Errichtung des Jagd- und Gartenschlösschens Lustheim.
Mit einer Distanz von etwa 1300 Metern zum (Alten) Schloss in dessen Mittelachse platziert, sollte Lustheim das Zentrum einer eigenen Gartenanlage bilden. Dass ihm gleichzeitig die Funktion eines "point de vue" zukam, ergab sich nebenbei. Ein Plan Henrico Zuccallis, etwa zu Baubeginn 1684 entstanden, verrät diese doppelte Funktion. Wenngleich die Zeichnung ein "Neues Schloss" noch nicht abbildet, ließ sich doch aus der Geometrie der Gartenanlage herausmessen, dass ein solches wohl bereits vorgesehen war. Der Ziegelrohbau für Schloss Lustheim wurde außerordentlich schnell errichtet. Im Inneren erstreckt sich ein Festsaal über zwei Geschosse, von dem aus man in die seitlich gelegenen Appartements des Kurfürsten und der Kurfürstin gelangt. Im Obergeschoss befanden sich ehemals schlichte Wohnräume für das Gefolge, im Keller die Küche und Aufenthaltsräume des Gesindes. Wichtig war dem Kurfürsten offensichtlich die Anlage eines kleinen Saales ganz oben über dem Dach des Mitteltrakts. Er bot weite Aussicht in die Landschaft und die von Jagdschneisen durchzogenen nahen Wälder.