Der Mainzer Erzbischof ließ in Aschaffenburg einen der ersten Landschaftsgärten Deutschlands anlegen mitsamt künstlichen Seen, Bergen, einem Dörfchen, Philosophenhaus und Freundschaftstempel. Der Bauherr Friedrich Carl von Erthal selbst logierte in seinem 1778 bis 1781 errichteten Kurfürstlichen Pavillon.
Schloss und Park Schönbusch liegen inmitten der weiten Mainschleife gegenüber der Altstadt Aschaffenburgs, direkt an der Großen Schönbuschallee, der jetzigen Bundesstraße 26 Richtung Darmstadt. Schon ab 1775, noch vor dem Englischen Garten in München, entstand hier ein bedeutendes Werk der Gartenkunst, ein frühes Beispiel des neuen landschaftlichen Stils in Deutschland. Außer seltenen Bäumen lassen sich in dem mit künstlichen Hügeln und Gewässern anmutig gestalteten Park auch zahlreiche reizvoll in die Landschaft komponierte klassizistische Bauwerke entdecken. Etwas erhöht über dem See liegt das pavillonartige Sommerschloss des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs Friedrich Carl von Erthal. Das noble frühklassizistische Bauwerk entstand 1778 bis 1781 nach Plänen des in Portugal geborenen und in Frankreich ausgebildeten Architekten Emanuel Joseph von Herigoyen. Die Schlossräume mit ihrem restaurierten Mobiliar im Stil Louis-seize und den rekonstruierten, in aufwändiger Technik farbig bedruckten Stofftapeten bieten ein anschauliches Beispiel fürstlicher Wohnkultur am Ende des 18. Jahrhunderts.
Die Keimzelle des Schönbusch war ein kurfürstlicher Wildpark, den Erthal noch im Jahr seiner Wahl, 1774, umzugestalten begann. Sein Erster Staatsminister Graf Wilhelm von Sickingen, ein ausgesprochener Gartenliebhaber, stellte dann ab 1776 mit dem Ausheben der Seen, dem Aufschütten der Berge und geschlängelt geführten Wegen die Weichen für die Anlage eines Parks nach englischem Vorbild. Der Architekt Herigoyen entwarf außer dem Schloss auch alle anderen Parkbauten. Für das leibliche Wohl der Parkbesucher wurde schon damals (und wird noch heute) im 1781/82 erbauten Wirtschaftsgebäude gesorgt, das zugleich Wohnhaus des Gärtners war. Bis 1788/89 kamen die übrigen Gebäude hinzu: Mit den kleinen, ursprünglich strohgedeckten Hirtenhäusern und dem Dörfchen, umgeben von Obstbäumen und weidendem Vieh, wurden spielerisch ländliche Idyllen im Miniaturformat geschaffen. Auch die klassische Architektur des Freundschaftstempels und das der inneren Einkehr gewidmete Philosophenhaus sollten, gemeinsam mit der umgebenden Bepflanzung, bestimmte Stimmungen ausdrücken. Als weitere Staffagebauten entstanden der Aussichtsturm, der Speisesaal und die verschiedenen Brücken des Parks.
Nachdem Sickingen 1782 entlassen worden war, übernahm mit Friedrich Ludwig Sckell der bedeutendste Gartenkünstler jener Zeit die Vollendung des Schönbusch. Sckell ließ die geraden Jagdschneisen teils in breite Wiesentäler mit unregelmäßigen Rändern verwandeln, teils durch Zupflanzung als Achsen verwischen. Der Park sollte unmerklich in die umgebende Landschaft übergehen. Zahlreiche Ausblicke, von denen heute nur mehr der zum Stadtschloss Johannisburg übriggeblieben ist, öffneten sich damals nach außen, zu den umliegenden Dörfern und auf die Höhen des Spessart. Die weitergehenden Ausbaupläne kamen durch die Revolutionskriege und die Säkularisation, die 1803 auch das Ende des Mainzer Kurstaates mit sich brachten, nicht mehr zur Ausführung. 1974 gelang es, Flächen bis zum Gut Nilkheim zu erwerben und (in Anlehnung an Pläne Sckells) an den Park anzugliedern.