Im September 1869 erklärte Ludwig II. seine Absicht, auf dem Eckenberge bei Partenkirchen ein Jagdschloss nebst Küche und Pferdestallung erbauen zu lassen. Bereits im Oktober 1870 war der Bau abgeschlossen. Im Erdgeschoß liegen Speisezimmer, Arbeitszimmer, Schlafzimmer und Kapelle. Das Obergeschoß wurde bereits 1871 erweitert. Die gesamte Etage nimmt seither der Türkische Saal ein, das erste orientalische Projekt Ludwigs II., das er verwirklichen konnte. Die Welt des Orients übte auf Ludwig II. große Faszination aus. Wie Luise von Kobell berichtet, saß in türkischer Tracht Ludwig II. lesend, während der Tross seiner Dienerschaft als Moslems gekleidet, auf Teppichen und Kissen herumlagerte, Tabak rauchend und Mokka schlürfend, wie der königliche Herr befohlen hatte, der dann häufig überlegen lächelnd die Blicke über den Rand des Buches hinweg auf die stilvolle Gruppe schweifen ließ. Dabei dufteten Räucherpfannen und wurden große Pfauenfächer durch die Luft geschwenkt, um die Illusion täuschender zu machen.
Ein Alpengarten kontrastiert mit dem orientalisch inspirierten Königshaus
Auf Veranlassung des Münchner Botanik-Professors Karl von Goebel wurde in den Jahren 1900/1901 ein Alpengarten angelegt. Er ist heute eine Abteilung des Botanischen Gartens in München.